Bauen für Menschen und Klima

Was das Leben in den Günthersburghöfen schon auf den ersten Blick so besonders macht, ist der alte Baumbestand rings um die Häuser. Weniger als 20% der prägenden Bäume auf dem Gelände muss den Gebäuden weichen und wird nach Abschluss der Bauarbeiten durch Neupflanzungen sogar überkompensiert. Dabei wurden sowohl hohe Anforderungen an den Erhalt von Baumstandorten gestellt, als auch der schonende Umgang mit dem Bestand berücksichtigt. Die Freiräume im Süden der Günthersburghöfe bleiben dabei unverändert erhalten, während im Norden sogar eine neue Gartenwildnis entsteht.

Grün wird dieses Viertel dominieren: 25% begrünte Fassadenflächen als natürliche Klimaanlage, bepflanzte Dächer und Photovoltaik als Teil einer zukunftsweisenden Energie- und Wärmeversorgung und Regenwasserkonzepte, die das Grundwasser und nicht die Kanalisation speisen. Insgesamt wachsen Frankfurts Grünflächen für die Allgemeinheit sogar um 51.000 Quadratmeter.

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Klimagerechtigkeit als begehbares 1:1-Modell

Ein wesentlicher Teil der Stadtplanung für die Günthersburghöfe wurde bestimmt durch den fachlichen Dialog mit Wissenschaftler*innen und die Berücksichtigung aktueller Gutachten. So entstand eine Planung, die vor allem die Frischluftzirkulation optimal durch das Gelände führt, die eine Wasserführung und Versickerung in den Boden gewährleistet und durch eine kluge Erschließung der Verkehrswege für ein möglichst autoarmes Quartier bei hoher Mobilität sorgt. Es gab Fachgutachten zu allen relevanten Themenbereichen des Artenschutzes und eine gutachterliche Verfahrensbegleitung.

  • Die kompakte Hofbauweise reduziert die Flächenversiegelung und der weitgehende Verzicht auf Unterkellerung der Innenhöfe bietet dem Regenwasser Versickerungsflächen und ermöglicht dort die Anpflanzung großer, schattenspendender Bäume.
  • Ausgleichmaßnahmen wie Rückbau und Entsiegelung von 20.000 m² derzeit bebauter Fläche (ehemalige Werkstattgebäude des Grünflächenamts) und Umwandlung in öffentliche Parkfläche sowie Anpflanzung von 50 Kirschbäumen auf rund 10.700 m² Grundstücksfläche.
  • Als natürliche Klimaanlage wirken 25 Prozent begrünte Fassadenflächen und intensiv begrünte Dachflächen.
  • Intensiv begrünte, hybride Dachflächen sorgen auf rund 50% der Bruttodachflächen für aktive Solarenergiegewinnung.
  • Eine zukunftsweisende Energie- und Wärmeversorgung wird den Verbrauch von Ressourcen so klein wie möglich halten.
  • Ein Regenwasserbewirtschaftungskonzept sorgt dafür, dass Niederschläge dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt werden oder zur Bewässerung der Grünflächen dienen.
  • 30% des Quartiersplatzes und große Teile der Quartiersstraßen werden flächig begrünt und mit Laubbäumen bepflanzt.
  • Insgesamt stehen 5,5 Millionen Euro als Innovationsbudget zur Verfügung, um weitere zukunftsweisende und ressourcenschonende Ansätze zu verfolgen. Diese kommen auch künftigen Quartiersentwicklungen im Stadtgebiet zugute.

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