Nordend für alle

Frankfurt ist beliebt und der Zuzug schlägt sich auch in der Einwohnerdichte nieder: In Deutschland gibt es nur vier stärker besiedelte Städte und das Nordend nimmt sogar innerhalb Frankfurts eine Sonderstellung ein: Umso wichtiger sind deshalb Wohnmöglichkeiten, die von großzügigen Freiflächen umgeben sind und zusätzlichen – für alle nutzbaren – Grünraum mitbringen. Ein Stück Parkstadt, das zugleich die nahegelegenen Parks verbindet. 

Die Anziehungskraft des Nordends ist enorm. Hier ist es bunt, der Einzelhandel ist besonders, die Alleen schöner als in anderen Metropolen und die Mischung: unverkennbar Frankfurt. Seine Begehrtheit limitiert den Stadtteil aber auch – es fehlt Wohnraum für Menschen und es gibt kaum Platz für neue Infrastruktur.

Drei große Fragen und eine Idee

Wie lässt sich dieses Quartier erweitern und für mehr Menschen öffnen, ohne es weiter zu verdichten? Gibt es ein soziales Wohnen für viele Bewohner im Grünen, ohne Zersiedelung von grünen Flächen durch viele einzelne Bauten? Und schließlich: Wo lässt sich ein Projekt realisieren, das mit seiner eigenen Infrastruktur den bestehenden Stadtraum logisch ergänzt? 

Diese Fragen beschäftigten die Frankfurter Stadtplanung bereits länger. Eine umfassende Antwort hierzu war seit 2008 die Planung des ca. 100 Hektar großen Ernst-May-Viertels, zu dem auch die Günthersburghöfe gehören. Benannt wurde das Planungsgebiet nach dem großen Stadtplaner Ernst May, der die Ideale der Gartenstadtbewegung mit den sozialen Aspekten des Neuen Bauens verknüpfte.

Die Kernideen des Ernst-May-Viertels

  • Eine 1,1 km lange Überbauung der Autobahn 661 als Lärmschutz und Grünflächenerweiterung.
  • Die Verbindung und Vernetzung des Landschaftsraums zwischen Huthpark und Günthersburgpark.
  • Eine Entsiegelung von brachliegenden Industrieflächen.
  • Schaffung von Wohnraum an den Rändern des Grünraums.

Vor neun Jahren dann stellte das Planungsdezernat einen Rahmenplan für ein neues Stadtviertel vor, der soziale und ökologische Nachhaltigkeit verbindet. Das „Innovationsquartier“, so der Arbeitstitel, sollte Antworten auf Wohnungs- und Schulmangel, Klimawandel und Integration geben.

Bürger gestalten Stadt – Städtebaulicher Wettbewerb unter Beteiligung von Bürgern und Politik

2017 startet die Stadt Frankfurt nach einem Aufstellungsbeschluss des Rates einen städtebaulichen Wettbewerb: Am Anfang steht ein zweitägiges Kolloquium der beteiligten Stadt- und Landschaftsplaner, zu dem auch interessierte Bürger geladen sind. Das Ziel ist nicht nur die Information über die Planung, sondern auch das aktive Einbringen von Ideen und Kritikpunkten. Im Herbst stellen sich die Entwürfe von sechs teilnehmenden Büros der Fachjury, die das Konzept der „Günthersburghöfe“ von TobeStadt prämiert – zu den Qualitäten zählt dabei auch der dauerhafte Erhalt wertvoller Gehölz- und Baumbestände und der architektonische Bezug zum Nordend.

    Weitere Informationen und Dokumente zu diesem Thema finden Sie im Downloadbereich der Website.